Das Arrangement:

"Der Mönch auf dem Bambus"

Eine junge Meisterin des Hairstylings platzierte sich mit einem eigenen Salon in
ein kleines Städtchen norddeutschen Raumes, so in die Nähe Bremens.
Ihr Salon war in zarten italienischen Farben gehalten und beherbergte
im Hauptraum, über der Treppe ins Untergeschoß, eine viel zu große,
viel zu leere, kahle Wand. Im Gespräch mit Freunden, für welche ich bereits
früher ein anderes Werk schuf, erfuhr sie von mir. Ihr seliger, an mich
gerichteter Wunsch war ein Werk, im asiatischen Stile, der ihre
Räumlichkeiten um eine persönliche und auch pointierende Note künstlerisch
bereichern wolle. Zur Auswahl kreierte ich ihr
drei verschiedene Entwürfe. Ich dachte an den asiatischen Kontinent und mir kamen viele
Dinge in den Sinn. Es war so viel und auch Schönes, dass ich zu der Erkenntnis kam,
eine Leinwand dieser göttlichen Inspiration unmöglich ein zu Hause würde
geben können. So beschloss ich, einem mehrere Millimeter starken,
erlesen, hölzernen Malgrund den Vorzug zu geben. Ich skizzierte die Grundidee
darauf und schnitt den Grund entsprechend zu,
um mich dann meinem inspirativen Tagwerk hinzugeben.
Ein sicherlich fernöstliches Merkmal charachteristischer Wiedererkennung
asiatischen Raumes ist der Anblick von Pagodendächern,
die ich visuell, etwas griffiger, als Relief kreierte.

Aus diesem seitwärts heraustretend stellte sich ein
japanisches Tor in das Firmament,

welches in seinem heimatlichen Original Frischverheirateten
nach einem gemeinsamen, rituellen Durchschreiten Segen und Glück dem familiären
Nachwuchs bedeutet.
Über diese Menschenbauten kreist ein plastisch, modellierter, thailändischer Drache,
das Werk in den Raum verlassend,
der die Reliefstruktur der Pagodendächer schuppiger Weise übernahm.

Dem der Nüstern entweichendes Räucherwerk
sicherlich ein Bild für die Götter gewesen wäre und zum Dank der optimalen,
visuellen Platzierung des Werkes, für die gesamte Kundschaft über alle Spiegel ersichtlich,
in einem parfümreichen Frisiersalon jedoch, der "kleene Stinker" sich des Kopfes
schnell verlustig wähnte. Die Verbindung zu seiner europäischen Wahlheimat symbolisiert
das thailändische Getier durch einen europäischen Flügel.

Hier in der Frontalansicht:

Der Flügelwind weht schließlich in das Segel einer in Asien typischen Dschunke,
innerhalb dessen Windschatten akzentuiert, leuchtend, asiatische Ornamentik spielt.

 Den Himmel als verbindendes Prinzip durchzieht weiter seitwärts und transparent
Folgend der obere Part

 
ein chinesischer Horoskopkreis, gleich der Astrologie,
welche die fernöstliche Geisteshaltung sanft durchwirkt.

 Ein scheinbar umgeknickter, eselsohriger Papyrus schafft einen unterstützenden Eindruck der Räumlichkeit.
Die chinesischen Schriftzeichen wünschen meiner Auftraggeberin
viel Glück und Erfolg im Geschäft sowie auch Gesundheit, Glück und Reichtum ein Leben lang.

... oder auch so

 bildet ein mächtiger noch grüner Bambus mit 13 cm Durchmesser und
250 cm Länge ein würdiges Fundament dieses recht außergewöhnlichen Werkes.
Nicht vernachlässigen wollte ich natürlich die Prächtigkeit eines edlen bengalischen Tigers.
Einen Sanftmütigen:

Manchmal scheint sich im Salon die Wand zu bewegen, auch vermeint man ab und zu ein
pendelnd´-büschiges Rascheln vom Treppenbereich zu hören, . . .so als wolle jemand
in seine Freiheit und ins pulsierende Leben.
Weitaus gemütlicher erkundet der junge, indische Elefant selbstgefällig sein feuchtes Spielzimmer.

Nachdem wir nun die hohen chinesischen Berge umkreisten,

mag ich kurz des Schaffenden Eitelkeit erwähnen, die hin und wieder, schüchtern zwar und zart,
gemäß seiner Natur hier manchmal ein verschwindend´ Selbstbildnis irgendwo hinterlässt.
In diesem Werke also zwischen Daumen und Zeigerkralle als vietnamesischer Reisbauer
in einer Höhle "verduftend".

Ein weiteres,
immer wieder verleugnetes,
da oft übersehenes,
hier, sogar titelgebendes Highlight, bildet der modelliert und geschnitzte buddhistische Mönch,
der auf dem Bambus steht, in der Tat, . . . es gibt ihn wirklich.

Kleine süd-süd-ost-burmesische Orchideennachbildungen mit etwas kambodschanischem Schilfgras
erwirken der Gesamtheit eine gewisse, mit dem sie umgebenden Interieur, harmonisierende Lebendigkeit.
Das Augenmerk sei nun gelenkt auf die gesamte bildnerische Gestaltung des Malgrundes.
Auch will ich Sie deutlich darauf hinweisen, dass Fotos oder anderes Bildmaterial immer nur einen
äußerst beschränkten Eindruckvermitteln kann. Die Einmaligkeit der Wirkung eines Werkes,
seiner farblichen Brillanz, seines Kontextes im dem ihn umgebenden Raum,
kann nur über die Wahrnehmung der eigenen Augen ohne verfälschende Qualitätseinbußen erreicht werden.

abschließend Ihre geschätzte Aufmerksamkeit bonbonnierend, sei Ihnen nun die Gesamtkomposition
präsentiert:

"Der Mönch auf dem Bambus"

2000, 160 cm x 200 cm, Pigmente auf Acrylbasis auf Holz
Für: En Vogue, Frisuren und Permanent Make-Up, 27305 Bruchhausen-Vilsen, bei Bremen

Letztendlich bereichern sich eigens beauftragte, künstlerische Kreationen durch eben Ihre Persönlichkeit in
Verbindung Ihrer eigenen Wünsche, Vorstellungen, Ängste, Hoffnungen, Sehnsüchte, Räumlichkeiten
und auch, das zeigt uns die Geschichte immer wieder, auch der qualitativen Brücke zum Künstler.
Schließlich können in ein persönliches Werk persönliche Aspekte Ihrer besser einfließen,
so der Künstler zum vertrauten "Mitwisser" Ihrer Wünsche wird.
Ob ein kleines Bild"chen", oder ein palastiger Erlebnisraum, ist die Ihnen
überreichte Komposition, wie Sie nun eventuell zu erahnen, vermögen, viel, viel mehr,
als die Summe seiner einzelnen, hier präsentierten, sichtbaren Teile.
Nach dieser Kreation für ein Geschäft, oder eine Firma
empfehle ich Ihnen die persönlichere Darlegung eines Gemäldes
für die privaten Gemächer. Differenzierter, da persönlicher in "Rotlose Kunst".

Vielen Dank, Ihr

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